Die Mädchenbande
Founded by Kim McCabe
&

"Mama, soll ich Marmelade oder Honig auf mein Brot machen“ „Ich würde Honig nehmen“ „Ok, ich nehme Marmelade!“
Kennst du das? Der Klassiker meiner Kinder…. und das ist gut so!
Wenn sich unser Mädchen langsam zu einer jungen Frau entwickelt, wird sie immer wichtigere Entscheidungen treffen, ohne uns zu fragen. Erstrecht, wenn es um ihren Körper geht, wird die Zeit kommen, in der sie sich nach absoluter Autonomie sehnt!
Haben wir ihr für diese Zeit genug Stärke, Skills und Selbstvertrauen mitgegeben?
Viele Mütter erleben eine besondere Innigkeit und intensive Gespräche mit ihrem Mädchen, bevor die Pubertät so richtig losgeht. Ihre Gefühle werden immer intensiver und tausend Gedanken bewegen sich durch ihr System. Ihr Körper verändert sich und sie spürt, dass sie bald immer mehr ihren eigenen Weg gehen wird. Das ist aufregend und so manches Mal fühlt sie sich noch gar nicht bereit dafür. Wie geht das, erwachsen zu werden? Was bedeutet das für mich in dieser wilden Welt?
Wenn wir uns vorstellen, dass die Pubertät ein Segelturn übers offene Meer ist, den unser Mädchen allein bewältigen muss…
…um am Ende voller Selbstvertrauen am sicheren Ufer ihres Frau-seins anzukommen, dann würden wir alles dafür tun, damit sie lernt zu segeln! Damit sie lernt, das Wetter zu lesen und den Kurs zu halten! Wir würden nicht darauf vertrauen, dass sie schon spüren wird, welches Segel sie braucht, wenn ein Sturm aufkommt und in ihrem Freundeskreis die Karten wieder ganz neu gemischt sind. Was sie tun muss, wenn absolute Flaute ist und ihr Boot allein im Meer herumtreibt und sie gar nicht mehr weiß, wo sie hingehört.
Die Pubertät ist eine Zeit, in der sie intuitiv wichtige Entscheidungen treffen muss, die ihren Kurs als Frau nachhaltig prägen werden. Und das in einem neuen Körper, mit neuen Freunden, Social Media und wachsenden, schulischen Anforderungen. Ihr eigener, innerer Kompass ist manchmal schwer zu lesen, denn ihre Gefühle waren noch nie so intensiv. Und die Sternbilder scheinen in der Überflut an Nachrichten unklar. Manchmal kommen Zweifel auf. Wer bin ich in dieser Welt? Wo ist mein Tribe?
Die Mädchenbande ist wie der Segelkurs für diese entscheidende Überfahrt.
Eine Unterstützung für ihre inneren Fragen, sichere Antworten zu finden und die Chance einer unterstützenden Crew anzugehören, die sie auf rauer See begleiten wird.
Wir treffen uns über ein ganzes Jahr einmal im Monat in einer vertrauten Gruppe von Mädchen zwischen 10-12 Jahren. Jedes Treffen ist ein eigenes Erlebnisspektrum jeder einzelnen Aspekte der körperlichen, emotionalen und sozialen Veränderungen, die unsere Mädchen schon jetzt erleben und die sich durch die Pubertät intensivieren.
Die Mädchen können in der Mädchenbande:
-
ihr Selbstbewusstsein nachhaltig stärken.
-
ihre eigene Wahrheit finden und sie aussprechen lernen.
-
gute Freundinnen finden und werden.
-
ihre Stärken erkennen und sie nützlich einsetzen.
-
lernen, die Veränderungen ihres Körpers zu verstehen, sie wertzuschätzen und sie zu unterstützen.
- Ihren sich entwickelnden weiblichen Zyklus kennenlernen, der sie nun immer mehr zur Frau werden lässt.
"Ein Ort, an dem ich in der größten Veränderung meines Lebens ICH sein darf!"
Niemand muss in der Mädchenbande etwas preisgeben, was privat ist. Niemand muss etwas tun, was sich nicht gut anfühlt. Ich unterstütze die Mädchen darin, wahrzunehmen, was für sie stimmig ist und was nicht. Dieses Skill werden sie brauchen: Aufrichtig und mutig Ja und Nein sagen zu können! Die Mädchenbande ist ein Ort, in dem keine Frage zu peinlich ist, sie zu stellen. Ein Ort, wo all das, was unterbewusst Druck macht, entlarvt werden darf und einen spielerischen, selbstbestimmten Umgang findet.



Für die Mädchen ist die Bande in erster Linie eine ganze Menge Spaß. Ein Ausgleich zum turbulenten Alltag kurz vorm Schulwechsel. Sie ist ein sicherer Raum, in dem jedes Mädchen genau so willkommen ist, wie sie ist. Niemand muss sich verstellen oder irgendetwas leisten, um hinein zu passen. Jedes Mädchen passt schon jetzt.
Die wichtigsten Inhalte:
- Die Mädchenbande ist eine Jahresgruppe mit 12 monatlichen Treffen in Berlin-Weißensee.
- Alle Mädchen im 10., 11. und 12. Lebensjahr sind herzlich willkommen.
- Der Beginn des weiblichen Zyklus ist ein zentraler Inhalt, der immer wieder Raum findet.
- Den Umgang mit Schönheits - und Seegewohnheiten unserer Zeit dürfen die Mädchen erforschen und ihren eigenen, gesunden Umgang damit finden.
- Die Mädchen lernen sich kennen, sie vertrauen einander, sodass alle Fragen und Erlebnisse gerne geteilt werden können.
- Der Druck und die Aufregung, die mit dem Schulwechsel von der 6. Klasse in die weiterführende Schule einhergeht, findet in der Kontinuität der Mädchenbande und der Auseinandersetzung mit den eigenen Stärken einen wertvollen Halt.
- Die Mädchen dürfen in der Bande lernen, worauf es in einer vertrauensvollen Freundschaft ankommt und wie sie spüren können, was ihnen im Zwischenmenschlichen wichtig ist.
- Jedes Mädchen wird die Chance haben durch diese Reise nicht nur wundervolle Mädchen, sondern auch begleitende Frauen für ihren Lebensweg dazu zu gewinnen. Dabei bleibst du als ihre Mama für immer ihr wichtigstes Vorbild, weswegen...
- ...du als ihre Mama auch einen wichtigen Platz in der Mädchenbande einnehmen darfst und eingeladen bist, dich zur selben Zeit, wie die Mädchen auch mit den anderen Mamas zu treffen.
- Für die Mütter gibt es passend zu den Treffen Impulse von mir, die ihnen helfen die Beziehung zu ihrem wachsenden Mädchen zu stärken.
- Zum Abschluss des gemeinsamen Jahres wird es ein Fest geben, das wir mit den Familien der Mädchen gemeinsam gestalten und feiern werden.

Ich habe hier gelernt, dass ich so wie ich bin einfach gut bin
Hier sprechen wir über peinliche Dinge, die mich interessieren und es macht total Spaß
Es macht einfach richtig doll Spaß bei der Mädchenbande zu sein
Die Mädchenbande hat mir gezeigt, dass ich mich freue, dass ich irgendwann auch eine Frau werde!
Ich habe in der Mädchenbande echt tolle Mädchen kennengelernt, mit denen ich noch lange befreundet sein möchte!
Anmeldung
und weitere wichtige Infos
Die nächste Mädchenbande beginnt schon im April 2025 und die Vorfreude ist riesig!
Mir ist es wichtig, dass ihr wisst wozu ihr Ja sagen möchtet, daher lade ich euch zu einem kostenlosen Probe-Treffen ein!
Für die Mädchenbande 2025 findet er am am 15.3.2025 in Berlin Weißensee statt!
Hier könnt ihr als Mama und Mädchen erleben, wie sich ein Banden-Treffen anfühlt. Ihr könnt mich persönlich kennenlernen, alle eure Fragen stellen und auch die anderen Mädchen und Mamas erleben.
Tragt euch gerne unverbindlich in das Anmeldeformular ein und ihr bekommt alle weiteren wichtigen Infos per Mail!
Ich freue mich sehr, wenn ihr dabei seid!
Eure Nela
Ursprung der Mädchenbande

Kim McCabe hat als Kinder- und Jugendpsychologin viel mit Mädchen gearbeitet, die es in ihrer Pubertät wirklich schwer hatten. Essstörungen, Selbstverletzungen und Depressionen sind schon lange keine Seltenheit unter den Jugendlichen und erstrecht bei den Mädchen steigen die empfundenen Erwartungen und der Druck durch Sozial Media, unerreichbaren Schönheitsideale und beängstigende Zukunftsgedanken stetig.
Mit dem dringenden Ziel, die Mädchen tiefgreifend zu unterstützen, bevor die Unsicherheit der Pubertät so richtig losgeht, entwickelte sie vor 14 Jahren das Jahresprogramm „Girls Journying Together“, das die Grundlage der Mädchenbande ist. Es war von Anfang an ein voller Erfolg. Mittlerweile bildet Kim McCabe Frauen zu Mädchen-Mentorinnen aus, da die Nachfrage in England nicht mehr alleine zu bewältigen ist. Seit 2017 finden „Girls Journeying Together“- Angebote in ganz England statt und es hat sich rund um ihre Brand „Rites for Girls“ ein starkes und buntes Frauennetzwerk gebildet.
Die Ausbildung erstreckt sich über zwei Jahre und beinhaltet eine wertvolle Aufarbeitung der eigenen Pubertät. Ich bin sehr dankbar, dass ich von Kim persönlich lernen durfte und freue mich riesig, nun die erste Mädchenbande nach ihrem Konzept hier nach Deutschland zu holen!
Im ersten Jahr werden wir sehr intensiv zusammenarbeiten und sie den individuellen Bedürfnissen der Mädchen hier in Deutschland anpassen. Auch in der Zukunft wird meine Verbundenheit mit „Rites for Girls“ und Kim McCabe die Mädchenbande stärken.
„Hätte ich das doch alles schon gelernt, als ich ein Mädchen war!“ Das war mein erster Gedanke, als ich erkannte, wie wundervoll unser weiblicher Körper ist. Und das ist der Satz, den viele der Frauen sagen, mit denen ich arbeite!
Mit meiner Tochter spreche ich über all die neuen Skills, die sich bei ihr entwickeln und sie liebt es immer alles fragen zu können. Als sie 10 Jahre alt war, fragte sie mich, ob ich nicht endlich auch einen Kurs für ihre Freundinnen machen kann, denn es sei so schade, dass die meisten sich gar nicht auf die Veränderungen der Pubertät freuen können.
Mir ist es wichtig, dass die Mädchen trotz meiner Begeisterung für den weiblichen Körper, ihre ganz eigenen Gefühle über diese Veränderung haben dürfen. Mir ist es auch wichtig, dass sie all das Gelernte direkt in ihrem Alltag anwenden können.
Um für die Mädchen in unserer Zeit wirklich einen Unterschied zu machen, habe ich sehr viel recherchiert und dazu gelernt! Meine Reise hat mich nach England geführt, denn dort habe ich bei „Rites for Girls“ und Kim McCabe genau das Angebot gefunden, was ich für die Mädchen gesucht habe. Absolut fundiert, nachhaltig alltagstauglich und absolut liebevoll und innig!

Ihr habt noch Fragen?
Der Altersrahmen ist nicht ohne Grund so gesetzt, denn auch wenn dein Mädchen schon körperlich sehr weit entwickelt sein mag,
sind es doch auch die Themen, die in dem angesprochenen Alter für sie relevant sind.
Die langjährige Erfahrung lehrt uns, auf diese Begrenzung zu achten und die Vorfreude auf den Beginn der Mädchenbande lieber noch etwas zu erweitern.
Lass uns aber gerne darüber individuell sprechen!Der Altersrahmen ist nicht ohne Grund so gesetzt, denn auch wenn dein Mädchen schon körperlich sehr weit entwickelt sein mag,
sind es doch auch die Themen, die in dem angesprochenen Alter für sie relevant sind.
Die langjährige Erfahrung lehrt uns, auf diese Begrenzung zu achten und die Vorfreude auf den Beginn der Mädchenbande lieber noch etwas zu erweitern.
Lass uns aber gerne darüber individuell sprechen!
Eine Jahresgruppe gibt es leider nur für die „kleineren“ Mädchen. Ich habe einen Kurs für Mädchen entwickelt, die ihre Periode schon haben und in den Themen der Pubertät schon etwas weiter sind.
Schreibe mir gerne für mehr Infos eine Nachricht. Ich setze dich gerne bei Interesse auf die Warteliste und sobald genügend Mädchen zusammen kommen, wird auch dieses Angebot in Berlin stattfinden.
Ich möchte aber an dieser Stelle auch gerne das Angebot der Drachinzeit oder auch der Mondmächen empfehlen. Beides sind starke Angebote für ältere Mädchen auf ihrem Weg zum Frau-sein und finden im Berliner Umkreis statt. Klicke gerne auf einen der beiden Namen und finde heraus, ob das etwas für euch sein könnte!
Es ist grundsätzlich möglich eine Mädchenbande im Schulalltag zu ermöglichen. Gerne können wir im individuellen Fall darüber sprechen.
Du bist als die Mutter deiner Tochter ein besonderes Vorbild, dass sie, ob du das willst oder nicht, sehr genau studieren wird, sobald ihr Körper sich zur Frau verändert. Während der Zeit der Mädchenbande bist du eingeladen, dich gemeinsam mit den anderen Müttern auf eine Reflexionsreise zu begeben. diese Verbindung wird dir helfen, deine Tochter in ihrer Entwicklung besser zu verstehen, sie ihr entsprechend begleiten zu können und auch für dich einen Rückenhalt zu erfahren, der dich in dieser aufregenden Zeit der Veränderung bestärkt.
Wir treffen uns am Vormittag von 10-13h
Die Mädchen werden eingeladen sich miteinander zu vernetzen und so das Band unter ihnen zu bestärken. Von mir bekommen sie zwischen den Treffen jeweils einen Brief, auf den sie bei Bedarf natürlich jederzeit antworten können.
Es gibt von Anfang an Angebote und Inspirationen, die den Mädchen ermöglicht das Erlernte zu Hause ausprobieren können. Diese Aufgaben sind aber nicht wie Hausaufgaben zu verstehen, sondern eher kleine Übungen, die sie freiwillig ausprobieren dürfen.
Es ist mir sehr wichtig, dass die Mädchen in der Mädchenbande einen vertrauensvollen und geschützten Raum erleben. Daher geben wir darauf Acht, dass die Sexualkunde hier altersgerecht und achtsam gestaltet ist. Wir beschäftigen uns mit der ersten Liebe und je nach Gruppe und Neugier auch mit dem achtsamen ersten Mal. Es wird aber in keiner Weise um sexuelle Vorlieben oder sonstige Praktiken gehen, denn das ist in diesem Alltag einfach noch nicht wichtig. Für das individuelle Interesse und ihre persönlichen Fragen gibt es immer die Möglichkeit einer anonymen Fragebox und es gibt immer die Möglichkeit alles ansprechen, was die Mädchen beschäftigt.
Gerade für Mädchen, die es in größeren Gruppen schwer haben, ist die Mädchenbande eine wundervolle Möglichkeit zu lernen, dass sie genau so, wie sie sind, absolut richtig und wertvoll sind! Dein Mädchen darf die Erfahrung machen, dass sie auch schüchtern ein wichtiger Teil dieser Gemeinschaft ist! Sie darf in ihrem Tempo durch verschiedene Einladungen ausprobieren, wie weit sie sich einbringen möchte und kann und hat gleichzeitig die absolute Erlaubnis, sich selber die Zeit und Freiheit zu geben, die sie braucht um sich sicher zu fühlen.
In der Mädchenbande gibt es klare Rahmenbedingungen, die auf Respekt und liebevollem Miteinander ausgerichtet sind. Es ist eine der wichtigsten Regeln, dass alles was in der Mädchenbande von jedem Mädchen geteilt wird absolut vertrauensvoll behandelt wird, sprich die Gruppe nicht durch andere Mädchen verlässt. Es ist eine wichtige Regel, dass wir respektvoll und wertschätzend miteinander umgehen und das wir damit trotzdem aufrichtig und ehrlich sind.
Das ist eine Erfahrung, die die Mädchen miteinander üben und tief in ihr Bewusstsein aufnehmen. Diese Erfahrung hilft ihnen, sich für andere soziale Bereiche zu stärken. Sie dürfen lernen was echte Freundschaft bedeutet und sie werden dadurch bestärkter ihren Freundeskreis außerhalb der Mädchenbande wählen dürfen. Für Mädchen, die Mobbingerfahrungen machen mussten, kann die Mädchenbande ein heilsamer Raum sein, in dem sie dieser schlimmer Erfahrung neu und mit liebevollen Erlebnissen überschreiben dürfen.
Mein Blog
rundum die Mädchen unserer Zeit
Wenn die ersten Zeichen am Körper sichtbar oder spürbar werden, beginnen auch langsam die Hormone einen Wechsel im zarten System des Mädchens, das kann schon ein bis zwei Jahre vor der Menarche beginnen.
Die ersten kleinen Eisprünge können schon vor der ersten Blutung entstehen und sobald das geschieht, bildet der Gelbkörper, der aus dem Follikel entstanden ist, Progesteron.
Höre dir gerne dazu meine Podcastfolge zum weiblichen Zyklus an, da wirst du sehr schnell einen wunderbaren Überblick über den weiblichen Zyklus und seine Hormone bekommen!
„Lass Fließen“ heißt mein Podcast und es ist gleich die zweite Folge.
Progesteron lässt unser inneres Tempo langsamer werden, es lässt uns deutlicher spüren, wenn uns etwas zu viel ist. Wir konzentrieren uns dann lieber auf ein paar wenige, für uns wichtige Dinge, als an allen Parties gleichzeitig teilnehmen zu wollen.
Das kann für das Mädchen ganz ungewohnt und daher verunsichernd sein. Das Leben kommt ihm plötzlich unglaublich unfair und furchtbar anstrengend vor. Alles, was es macht, ist ihm eigentlich zu viel, und ständig geht noch etwas schief.
Wut, Verzweiflung oder Traurigkeit können manchmal heftig und unerwartet zuschlagen, und es ist für unsere Tochter von großem Wert, wenn wir als Eltern diese Momente nicht überdramatisch in die Höhe treiben, weil sie gerade überhaupt nicht in den Tagesablauf passen und uns auch manchmal einfach zur Weißglut bringen können, was völlig nachvollziehbar ist, wenn es passiert, denn wir kennen unser Mädchen so auch noch nicht so lange! Vielleicht ist es uns in solchen Momenten auch etwas ähnlich und das in einer Weise, die uns schon an uns selbst nicht gut gefällt…
Die Zeit, in der unser Mädchen einen höheren Progesteronspiegel hat, ist besonders fragil, weil es nicht zu dem passt, was wir meistens gelernt haben als Mädchen. Es ist die Phase des Nein-Sagens. Die Phase des Grenzen-Setzens und die Phase, in der das Ich einen gesunden Egoismus lernen darf. Es lohnt sich unser Mädchen damit ernst zu nehmen und ihm zu zeigen, dass es auch dann absolut richtig und liebenswert ist. Trotzdem hat ihr Umfeld auch diese persönlichen Grenzen, und da darf sie auch gegen stoßen. Nur so kann sie wirklich lernen eine neue Klarheit in sich zu finden. Wenn wir dann beginnen sie nur noch in Watte zu packen und selber alles aushalten und wegpuffern, tut es erstens uns selbst nicht gut und zweitens bekommt die Tochter kein Feedback im Außen, dass sie als stimmig für ihr Handeln empfindet. Sie braucht ein Feedback und wird so lange kämpfen, bis sie es hat. Auch das ist ihre Aufgabe in dieser Entwicklung: Eigene Grenzen finden und fühlen, Grenzen der Welt finden und wahrnehmen und die Grenzen ihres menschlichen Umfelds erkennen und achten.
Wir funktionieren als Frau nicht linear. Wir sind nicht immer gleich energetisch oder kraftvoll. Wir sind nicht immer mit unserer Aufmerksamkeit nach Außen gerichtet und damit jederzeit voll und ganz für alle unsere Bereiche erreichbar.
Nein, wir sind zyklisch. Wir sind wie Ebbe und Flut, wie Tag und Nacht, wie Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Wir sind von Natur aus im ständigen Wechsel, das ist unsere tiefste und wertvollste Kraft. Nur so können wir so viele Energien aufnehmen, sie verarbeiten und wieder loslassen. Nur so können wir wirklich wirksam sein auf unserem Weg, ohne dabei auszubrennen und bei aller Überfüllung innerlich leer zu werden.
Östrogen steigt im Körper an und fällt wieder ab. Es bewirkt, dass vieles Neues wächst und sich verändert, und es bewirkt, wenn es voll da ist, dass sich unsere Mädchen selbstbewusst und voller Freude fühlen. Sie gehen gerne in die Welt, sind überglücklich über die Dinge, die sie gut kennen und haben große Lust die ganze Welt zu revolutionieren. Wundervolle Ideen sprudeln nur so aus ihnen heraus, die sie manchmal mit uns, aber auch immer öfter und lieber mit ihren Freund*innen teilen. Da mischt sich natürlich auch die Freude über all ihre eigenen Themen und Geschichten mit hinein.
Wenn das Östrogen etwas abfällt und sie nicht mehr so viel Strahlkraft in sich fühlen, kann das zur Folge haben, dass sie sich schlapp und kränklich fühlen. Dass sie überfordert sind von all den Aufgaben, die sie über die Schule zu bewältigen haben, die von ihren Hobbys ausgehen oder auch von Verabredungen, die sie gerade gar nicht schaffen können, weil sie müde sind.
Dieser Moment zeigt ihnen zum ersten Mal, dass unsere Welt und unsere Kultur nicht zyklisch aufgebaut ist, sondern linear, und es kann für sie bedeuten, dass sie sich falsch und unvermögend fühlen.
Es ist für unsere Mädchen von unschätzbarem Wert, wenn sie zu Hause lernen, dass sie absolut wundervoll und richtig sind, wenn sie fühlen, dass sie eine Pause brauchen.
So wie Pippi zu Tommi und Anika sagt: „Wir können uns doch erst wieder sehen, wenn wir uns einmal verabschiedet haben!“
Beides ist so wundervoll an unseren Mädchen — ihre Kreativität, Leichtigkeit und Tatkraft und ihre Ruhe, Reflexion und Tiefe. Ihre Flut und ihre Ebbe. Manchmal gehen die Wechsel zwischen Licht und Dunkel schnell und manchmal können sie in dieser Phase auch länger auf einer Seite verweilen. Das kann gerne einmal ein paar Monate andauern und ist normal, also kein Grund zur Sorge. Es kann auch sein, dass die Wechsel bei deinem Mädchen sehr zart und kaum zu merken sind, auch das ist absolut richtig so.
Nur wenn du das Gefühl hast, sie kommt gar nicht mehr aus ihrem Zimmer und verschließt sich Gesprächen und dem Miteinander vollkommen, dann solltest du genauer hinschauen und für dich und deine*n Partner*in abschätzen, ob deine Tochter Hilfe braucht.
Wann es mit der zarten Veränderung des Mädchens anfängt, ist bei jedem Mädchen ganz unterschiedlich. Auch wie genau diese Veränderung beginnt kann man nicht ganz genau festlegen, denn jedes Mädchen ist so individuell und so ist es natürlich auch ihr eigener Körperprozess in diesem Anfang sehr besonders. Man kann ihn als Eltern ganz am Anfang nur erahnen. Meistens spüren wir als Mutter etwas früher, dass sich irgendetwas Ungreifbares am Verhalten unseres Mädchens verändert.
Und genauso vage spürt es auch unser Mädchen. Etwas in ihm fühlt ein stärkeres Interesse an der Erwachsenenwelt. Wie ist es erwachsen zu sein und mit was ist dieses Erwachsenwerden verbunden? Es ist, als wenn der Regler ihres Radios ganz langsam die Frequenz sucht, auf der sie all die Nachrichten übers Erwachsenwerden empfangen kann. Sie hört diese Nachrichten dann in Gesprächen der Erwachsenen oder großen Geschwister, sie hört sie in Geschichten, im Fernsehen, in Filmen, in Büchern und sie hört sie im Leben ihrer Eltern.
Was beschäftigt ihre Eltern am meisten? Was haben sie zu besprechen? Woran haben sie Freude? Haben sie oft Freude? Wo liegt ihr Hauptfokus?
Ihr erstes und wichtigstes Vorbild wird ihre Mama, denn sie ist eine Frau und das Mädchen spürt, dass es nicht mehr in weitester Ferne liegt, selbst auch zur Frau zu werden. Wie fühlt sich ihre Mama als Frau, was heißt es Frau zu sein? Was ist der Unterschied zum Mann-Sein und was ist der Unterschied zum Mädchen-Sein?
Die Antworten auf diese tiefen Fragen findet das Mädchen in ihrer Interpretation dessen, was sie erlebt. Sieht sie ihre Mama oft klagen über so viel Arbeit und das unordentliche Kinderzimmer, sieht sie sie seufzen und erschöpft auf das Sofa sinken und hört sie sie sagen „Kann ich nicht mal 5 Minuten hier liegen und ausruhen? Ich hatte heute so viel zu tun.“ Dann findet sie darin eine Antwort und es wird für sie wichtig, wie Mama jetzt mit dieser Situation umgeht.
Das wir mal erschöpft sind von all unseren To-Dos, das kennt sie auch bei sich selbst, und das ist ganz normal und muss nicht verheimlicht werden. Jetzt wird es aber spannend, was Erwachsene machen, wenn es ihnen so geht, dass sie völlig erschöpft sind: Gehen sie dann darüber hinweg und stehen maulig auf und arbeiten für andere weiter, obwohl sie gar keine Lust haben und ohne Ende schlapp sind? Oder nehmen sie sich was sie brauchen und sagen nein, liegen auf dem Sofa bis irgendwann irgendwer Abendessen macht? Findet Mama was dazwischen — kurze Pause und dann wieder da? Was für eine Strategie fährt Mama, wenn sie erschöpft ist? Und was macht Mama am erschöpftesten?
Was macht Mama, was ihr richtig Freude macht? Sind es Freundinnen? Eine Badewanne mit Rosenblättern und Kerzen? Ein guter Film mit der ganzen Familie? Oder tolle Musik, zu der sie durch die Wohnung oder durchs Haus tanzt? Wo erlebe ich Mama voll in ihrer Freude und erlebe ich diesen Zustand bei Mama regelmäßig?
Ein ganz wichtiger Aspekt wird auch Mamas Verbindung zu ihrem Körper. Was denkt Mama über ihren Körper, wie geht sie mit ihm um? Findet sie ihren Bauch dick und doof oder mag sie ihre Röllchen, wenn sie welche hat und lässt mich gerne darin kuscheln?
Wie spricht Mama überhaupt über Körper? Was ist ihr wichtig, was findet sie schön? Was macht sie für Kommentare über andere Körper, insbesondere Frauenkörper?
All das und noch viel mehr wird für das Mädchen in dieser ganz ersten Phase ihrer Veränderung immer interessanter.
Dazu kommen Mamas und Papas Werte. Es ist wichtig für sie zu wissen, was richtig und was falsch ist, das gibt ihr Halt auf ihrem Weg in die Erwachsenenwelt. Was denken also Mama und Papa? Gibt es einen Gott und wenn ja, wie ist er? Woran glauben ihre Eltern und wie setzen sie sich für ihren Glauben und ihre Werte ein?
Es ist fast so, als würde unsere Tochter uns alles fragen wollen, was ihr einfällt und gleichzeitig ist sie ganz still und schaut uns einfach zu.
Ihr wundervoller Körper merkt, dass er bald seinen ganz eigenen Weg finden wird und versorgt sich, meist unbewusst mit so viel Wissen, wie er kriegen kann und erst recht versorgt er sich mit so viel Nähe wie er kriegen kann.
Vielleicht fällt dir auf, dass deine Tochter so viel kuscheliger ist als noch vor ein paar Wochen. Dass sie viel länger braucht um abends allein einschlafen zu können. Dass sie es sehr genießt in deiner Nähe zu sein. Sie hat das dringende Bedürfnis sich noch einmal ganz innig mit dir zu verbinden, und so kann es auch sein, dass sie dir alles mögliche aus ihrem Leben erzählen möchte.
Wer wen als erstes angeschaut hat und wer was zu wem wann genau gesagt hat. Und wenn all die Geschichten aus ihrem echten Leben nicht mehr so spannend sind, geht es weiter mit all den Geschichten, die sie gerade liest, schaut oder hört.
Ich kenne es sehr gut, dass meine Tochter mir im kleinsten Detail alles von ihrer Serie erzählen möchte, ich höre tausend Namen und immer wieder neue Handlungsstränge und komme kaum noch mit, während ich mit dem Rest meiner Konzentration versuche das Abendessen zuzubereiten.
Es ist wichtig für sie, es ist wichtig für mich. Es ist wichtig für unsere Beziehung und es könnte sein, dass diese Momente bald genau die sind, die ich vermisse, wenn ich die Wohnungstür höre und weiß, sie geht mit ihren Freundinnen raus und erlebt Dinge, die sie mir dann vielleicht nicht mehr erzählen wird.
Auch das ist dann wichtig.
Es kann bei all der Liebe aber auch sein, dass sich die Tochter über vollkommen neue Dinge aus tiefster Seele ärgert oder völlig verzweifelt, weil ihr Plan gerade nicht aufgeht oder sie etwas Wichtiges vergessen hat. Wir erinnern uns an das neue Hormon, Progesteron, dass eine für sie völlig ungewohnte Sensibilität mitbringt. Und ihr frisch verändertes Gehirn fühlt dazu so viel intensiver, als jemals zuvor!
Wutausbrüche brechen wie ein Gewitter über sie ein und schockieren sie meist genauso wie dich.
Vielleicht schläft sie auch gerade sehr leicht und unregelmäßig, träumt heftiger, was sie dünnhäutig und schnell überfordert macht. Sie merkt, sie will groß sein und ist aber doch auch noch ziemlich klein.
Es ist eine Zeit, in der unsere Mädchen sich noch völlig grün hinter den Ohren in eine neue Welt bewegen. Sie sind auf dem Weg dahin neu geboren zu werden. Diesen Weg erleben sie in einem Körper, der schon sehr viel kann, sehr viel versteht und sehr viel fühlt. Dem präzise Ausdruck zu verleihen, es entsprechend zu integrieren, fehlen allein die Skills, die Worte und die Sicherheit.
Sie sucht nach den Skills, mit diesem veränderten Körper umzugehen. Sie lauscht nach den Worten, die das beschreiben was sie fühlt. In Büchern, in Filmen, in der Musik und in Social-Media saugt sie all das auf, was ihr Sicherheit geben könnte. Sie sucht sich neben ihren Freund*innen, Geschwistern und ihren Eltern auch andere Vorbilder, denen sie folgen kann. Und sie sehnt sich nach einer Sicherheit, in der sie all das einfach fühlen darf, ohne irgendetwas erklären oder verstehen zu müssen.
Wenn es also darum geht ihr zuzuhören, wenn sie dir von Anton und Ida erzählt, die in der einen Geschichte was mit Otto geplant haben und das aber nicht geht, weil Aysun das ja nicht wissen darf usw. und du eigentlich gerade ein paar wichtige Gedanken im Kopf hast und noch dringend etwas fertig machen musst, dann halte mal kurz inne. Schaue sie an und erlaube dir den Gedanken, dass dieses Mitteilungsbedürfnis kostbar ist, denn es schafft Verbindung zwischen euch beiden. Auch wenn es für dich nur um Namen geht, die an dir vorbeisausen in einem Universum, das du gerade gar nicht durchdringst. Für sie ist es ihre Welt, die sie mit dir teilt und in die sie dich so gerne mit hinein holen möchte. Es ist eine Einladung an dich, ihre neue Reise mitzugehen, und ich kann dir sagen, ihre Reise wird auch für dich noch spannend und interessant werden. Vielleicht noch nicht so richtig bei Anton und Ida aus der Geschichte, aber wenn Anton und Ida im echten Leben auftauchen, beginnt die Reise spätestens auch für dich. Es ist eine Chance ihr zu vermitteln, dass du wirklich an ihr interessiert bist, ganz genau mit all dem, was sie gerade bewegt. Eine Chance für dich ihre Welt durch ihre Worte und erst recht ihre Gefühle dabei kennenzulernen, ganz genau so wie sie sie gerade erlebt. Das scheint jetzt noch nicht so wichtig zu sein, erst recht nicht, wenn gerade so viel anderes in deinem Kopf herumsaust und auf deiner To-Do-Liste steht, aber es wird wichtig für dich werden und den Grundstein für ihr Vertrauen kannst du heute legen.
Dabei ist es nicht wichtig, dass du zu jeder Zeit immer sofort ein offenes Ohr und die volle Aufmerksamkeit für sie aufbringen musst, deine Grenzen sind wichtig und es tut ihr gut zu wissen, dass du sie ziehst, wenn du sie brauchst und eben auch mal sagst „Ich kann grad nicht voll bei dir sein, weil ich meine Konzentration brauche, ich möchte das aber gerne von dir hören, wenn ich frei bin und zuhören kann“. Es ist wichtig, dass du ihr diesen Moment schenkst, in dem sie dir all das erzählen kann, was sie bewegt, wenn es für dich möglich ist. Wenn es nicht für dich möglich ist in diesem einen Moment, dann stehe dazu, denn sie merkt, wenn du nur halb zuhörst, und dann ist es besser ihr klar zu sagen, dass es jetzt gerade nicht geht.
Ich kenne es zu gut von mir, dass ich eigentlich den Kopf ganz woanders habe und ich ihr eigentlich sagen muss, dass die Hausaufgaben warten… aber wenn ich sie dann anschaue und mir erlaube sie wahrzunehmen, dann kann ich entscheiden, ob all das Andere jetzt wirklich wichtig ist, oder ob dieser Moment eigentlich gerade viel tiefer geht, als es scheint. Dieses Erlaubnis darf ich uns immer wieder geben, denn es beglückt mich am Ende sehr, meine Tochter erleben zu dürfen ganz in ihrer Welt. Und wenn ich merke, es ist nicht so unglaublich dringend gerade, dann gewinnen die Hausaufgaben oder mein To-Do und wir verschieben den 86. Ida und Anton-Bericht.
Du wirst als ihre Mama nun immer mehr auch an deine Pubertät erinnert sein. Auch deine Geschichte spiegelt sich im Wesen deines Mädchens und das kann wunderschön sein. Es kann aber auch manchmal echte Herausforderungen für dich mitbringen.
Am Anfang der Pubertätsreise ist es vielleicht noch nicht so deutlich spürbar, aber je tiefer ihr in dieses Spiel eintaucht, desto tiefer wird es dich erreichen! Nimm dir so viel Raum für dich und deinen eigenen Prozess, wie du kriegen kannst, du bist es zu jeder Zeit wert!
Warum streiten sich Mamas und Töchter in dieser Zeit am häufigsten? Weil unsere großartigen Puber-Mädchen wahre Spürnasen werden, was unsere eigenen blinden Flecken oder Verdrängungsmuster betrifft. Sie prüfen unsere Stabilität und Integrität und auch das ist ihre Pflicht.
Auch wenn sich das manchmal fürchterlich anfühlen kann, weil es so ehrlich und radikal ist. Es ist unsere große Chance unsere eigene kleine Version von damals noch einmal neu zu uns zu holen und ihr zuzuhören, sie zu begleiten in Situationen, in denen sie selber allein war und keinen Halt hatte.
Wenn unsere Tochter den leisesten Verdacht hat, dass wir an ihr etwas heilen wollen, was eigentlich unser eigenes kleines Mädchen braucht, dann wendet sie sich instinktiv von uns ab.
Lies diesen Satz gerne nochmal, er braucht vielleicht etwas mehr Aufmerksamkeit:
Wenn unsere Tochter den leisesten Verdacht hat, dass wir an ihr etwas heilen wollen, was eigentlich unser eigenes kleines Mädchen braucht, dann wendet sie sich instinktiv von uns ab.
Das ist ein Thema, das nicht ihr gehört und das trotzdem einen ordentlichen Widerhall in ihr auslöst. Das spürt sie und das kann sie nur ablehnen, um weiter ihren eigenen Weg zu finden.
Deswegen ist es von so einem großen und nachhaltigem Wert, wenn wir die Veränderung unserer Tochter auch für uns als Einladung begreifen, uns genau mit dieser Zeit noch einmal ganz für uns und mit uns auseinandersetzen. Nur wenn unsere Themen in Bewegung sind und nicht in die unbewusste Ecke gedrängt werden, können wir uns wirklich für unser Mädchen öffnen und sie für ihre ganz eigene Reise stark machen.
Damit will ich nicht sagen, dass wir sie nur begleiten können, wenn wir ganz und gar heile sind! Das sind wir vielleicht nie und das ist auch gut so. Aber wir sollten wirklich alles geben, um zu vermeiden, dass wir an ihr etwas heilen wollen, was an uns geheilt werden will und an ihr vielleicht gar nicht kaputt ist!
Sie soll nichts wieder gut machen, was dein inneres Mädchen wieder gut gemacht haben will.
Auch wenn die Motivation dahinter eine zutiefst liebende ist, kann es sein, dass es nicht zu ihrem Lebensweg gehört und es wird dadurch bei ihr keine Früchte tragen und schlimmstenfalls eine fade Nuance in eure Beziehung holen, die es euch schwer macht, verbunden zu sein.
Es mag sich jetzt radikal anhören, aber es ist mir ein großes Anliegen das hier anzusprechen.
In meinen Gesprächen mit Mamas bemerke ich oft den Wunsch, dass ihr Mädchen nun einen ganz besonders guten und tollen Übergang zur Frau erleben soll, weil sie ihn selber damals nicht hatten. Das allein ist erstmal ein ganz wunderschöner und nachvollziehbarer Wunsch, den natürlich viele Mütter in unserer jetzigen Zeit empfinden, die sich für ihre Tochter auf den Weg machen. Genau deswegen mache ich ja auch meine Arbeit und stehe für genau diesen neuen Weg ein. Wenn dieser Wunsch aber eine Hoffnung in sich trägt, dadurch dass meine Tochter diese Begleitung erlebt, selber nachzuholen, was bei mir gefehlt hat, dann gibt das dieser Tochter einen immensen Druck mit auf ihren Weg, der diesen schönen neuen Weg für sie schmälert, denn es ist nicht mehr ihr ganz eigener Weg, sondern im Grunde der ihrer Mutter.
Nimm dir immer mal wieder einen Moment und spüre mit Ruhe in dich hinein:
Ist da eine Sehnsucht danach als Menarche-Mädchen gesehen zu werden und neu in deine eigene weibliche Kraft einzutauchen?
Weil ich diesen Prozess tiefgreifend wichtig finde, habe ich für Mamas das Herzblut-Mama Retreat kreiert, in dem sie als Mamas eigeladen sind, und als die kleinen Mädchen, die sie einmal waren. Im Herzblut-Mama Retreat darfst du selber deinen Zyklus noch einmal neu kennen lernen, ihn ganz neu in deinen Körper einladen und durch Rituale und Zeremonien erleben, wie du dich tief mit deiner weiblichen Kraft verbindest. Als große, erwachsene Frau und als zartes, freies und wildes Mädchen.
Manchmal haben wir als Mama diese raumgebende und haltende Rolle eingenommen und verinnerlicht, die von uns erwartet vernünftig und vorausschauend zu handeln, wissend zu sein und weise Antworten geben zu können. Ich übertreibe ein bisschen, das ist natürlich nicht das Einzige, was Mama-Sein bedeutet. Es lohnt sich aber sehr einmal selber wieder gehalten zu sein und einfach frei, wild und zart sein zu dürfen, ohne dass es erstmal einen Zweck für jemand anderen erfüllen muss. Ein Ort an dem das möglich ist, ist mein Herzblut-Mama Retreat. Du wirst durch einen liebevollen und tiefen Prozess begleitet und wundervoll vegan bekocht, sodass dein Körper sich auch von innen wohl genährt fühlt. Dazu sind wir an einem traumhaften Ort in der Lüneburger Heide, in einem alten Bauernhaus mit wildem Garten und Holzofensauna. Hier findest du mehr darüber!
– Werbung Ende –
Papa! Du bist so wertvoll für deine Tochter!
Auch wenn es vielleicht den Anschein machen könnte, dass sie in dieser Phase eher auf ihre Mama schaut, ist die Beziehung zu dir von unschätzbarem Wert für ihren Weg als werdende Frau. Ihre Beziehung zum Männlichen lernt sie mit dir und das schon von Anfang an. Im Gehalten-werden als Baby, während der ersten Abenteuer auf der Schaukel, wenn sie mutige erste Schritte alleine macht, wenn du ihr zum Abend ein Gute Nacht Lied singst und sie fest und liebevoll in deinen Arm nimmst, sie tröstest, wenn sie weint, und ihr hilfst neue Dinge zu lernen, die sie schwierig findet.
Als kleines Mädchen ist es ihre Natur ihre Liebe ganz frei und ungehalten zu dir fließen zu lassen, Papa ist ihre erste große Liebe und es ist ein wertvolles und lebensprägendes Erlebnis, wenn diese Liebe einfach fließen darf und von ihrem Papa einfach bedingungslos erwidert wird. Wenn sie erleben darf, dass ihr Papa in seiner klaren Präsenz körperlich und geistig mit ihr verbunden ist, dann interpretiert sie, dass er sie so wertvoll findet, wie sie ist. Wenn er sich aus allem raushält und für sie wenig bis gar nicht präsent ist, erklärt sie sich das genauso und ist sich sicher, es hat mit ihrem Wesen oder mit ihrem Handeln zu tun, dass er sich nicht interessiert.
Sie wird alles tun, was ihr möglich ist, um diese Aufmerksamkeit von dir zu gewinnen, denn sie spürt, wie sehr sie dich und deine Kraft für ihr Wachstum und ihren authentischen Weg braucht.
Deine Liebe zu ihr und dein Umgang mit ihr ist ihr direkter Spiegel zu ihrer eigenen Selbstliebe.
Je größer sie wird, desto wertvoller werden die Momente, die sie mit dir verbringt. Vielleicht teilt ihr ein Projekt, baut etwas zusammen, vielleicht findet ihr ein gemeinsames Hobby, das euch beiden Spaß macht. Vielleicht ist es auch ein Buch, das ihr gemeinsam lest. Zeit mit dir, in der sie erleben darf, dass du ganz bei ihr bist, stärkt sie entscheidend für ihre Reise durch ihre Pubertät.
Es geht schneller als es uns manchmal bewusst ist, wenn sie noch klein sind aber die Zeit kommt, dann wird sie ausfliegen und neue Beziehungen führen. Genieß diese Zeit mit ihr, sie ist für euch beide pures Gold!
Deine Meinung ist ihr wichtig!
Es ist in deiner Liebe zu ihr nicht wichtig, dass du ihr immerzu Recht gibst und ihr jeden Wunsch erfüllst! Im Gegenteil: Auch deine Grenzen einzuhalten ist eine wichtige Form deiner Liebe zu ihr. Es zeigt ihr, dass du sie wirklich ernst nimmst und ihr auch zutraust durch den ein oder anderen Frust oder gar Trauermoment zu gehen. Du kannst sie darin bestärken sich in diesen Momenten selbst zu regulieren indem ihr erlaubst es wirklich zu durchleben. Das heißt, dass du sie, wenn sie traurig oder frustriert ist, nicht ablenkst und schnell tröstest, sondern bei ihr bleibst so lange bis dieses Gefühl durch ihr ganzes System hindurchgewandert ist. Du zeigst ihr damit etwas sehr, sehr wichtiges: Sie ist liebenswert, auch wenn sie sich zart, verzweifelt und verletzlich fühlt.
Sie möchte an dir und deiner Meinung wachsen können, um ihren eigenen Weg wirklich zu finden. Wenn sie sich deiner Liebe sicher ist, kann sie an einem authentischen und präsenten Nein viel besser wachsen, als an einem ständigen „Ja, klar mein Schatz“.
Zeige ihr, wenn es so ist, dass du interessiert an ihr bist! Auch wenn sie und ihre Mama vielleicht hier und da sagen, „Ach das verstehst du nicht, das ist so ein Frauending“ Wenn es dich interessiert, dann frag sie, ob sie es dir erklären kann, denn du würdest es gerne verstehen.
Das kann so ziemlich das schönste Geschenk sein, das ihr euch gegenseitig machen könnt! Und wenn du ihr erlaubst trotzdem zu sagen, dass sie es gerade nicht erklären kann, dann ist auch das das größte Geschenk von dir in diesem Moment!
Sei dir bewusst, du bist ein so wichtiger Begleiter in ihrem Leben! Auch wenn sie jetzt größer wird und Mama wieder etwas mehr in den Fokus gerät, kannst du ein wundervoller Vertrauter für sie sein. Ein Papa, der ihr ermöglicht, einfach mal wieder nur sie zu sein und unbeschwert die Zeit zu genießen und mit dir Abenteuer zu erleben oder auch einfach mal richtig abzuchillen.
Stell dir vor du verabredest mit deiner Tochter, dass ihr ab jetzt einmal im Monat etwas Schönes zu zweit macht. Ihr schaut euch dafür gemeinsam den Kalender an und überlegt wann es gut passen könnte und tragt dann ein: MaTo-Date
Stell dir vor, ihr wechselt euch ab, wer sich etwas für dieses MaTo-Date ausdenkt. Einmal bist du dran und dann wieder sie und dann wieder du und so weiter.
Es kann alles sein, teuer, kostenlos, mega die Action oder etwas ganz Entspanntes.
Zusammen einen Abend ins Kino gehen, essen gehen in dem tollen Restaurant in der Stadt, ins Theater oder Konzert, es kann aber auch einfach ein Fernsehabend im Schlafanzug sein, mit Bettdecke und Chips auf dem Sofa. Vielleicht wollt ihr später auch mal zusammen zu einer Visagistin und ein geniales Make-Up machen lassen? Vielleicht aber auch einfach mit einem Picknick und einer Decke in den Wald, in den Park oder an den See fahren? Manchmal ist es vielleicht auch nur ein Spaziergang mit dem Hund oder einfach so um den Pudding/Block.
Es gibt gar keine Einschränkungen, weder nach oben noch nach unten, es darf genau das sein, was für euch stimmig und passend ist und zu eurem Budget passt.
Das Einzige, was bei einem MaTo-Date wichtig ist, ist dass ihr euch dafür verabredet und es im Kalender steht und nicht ausfällt. Falls es partout nicht geht, verschiebt ihr es auf ein anderes konkretes Datum, wo ihr euch genauso verbindlich verabredet.
Es ist eine Zeit, die euch gehört. Eine Zeit, auf die ihr euch verlassen könnt und bei der es nicht darauf ankommt, ob ihr gerade mega „in the mood“ seid. Ihr habt Zeit zusammen und darauf kommt es an.
Die Wertschätzung, die sie durch diese Verlässlichkeit erfährt, schenkt ihr eine tiefe Sicherheit und schafft eine Verbundenheit zwischen euch beiden, die euch durch wilde Zeiten wirklich gut stützen kann. Am besten ist es, wenn ihr eine Regelmäßigkeit dieser Dates schon so früh wie möglich etabliert, sodass sie eine Gewohnheit werden dürfen, bevor die Stürme der Pubertät euren Kalender verwehen.
Es ist eine Gelegenheit für sie einen sicheren Rahmen zu haben, in dem sie Dinge mit dir teilen kann, die nicht in den Alltag passen und die volle Aufmerksamkeit brauchen und die trotzdem „nebenbei“ ausgedrückt werden können, weil ihr euch nicht wegen diesen Dingen verabredet habt, sondern einfach zum MaTo-Date.
So wie es jetzt vielleicht noch das ins Bett-Bringen ist, wo ihr Ruhe habt über Erlebnisse in ihrer Welt zu sprechen, wird dieses Ritual in den nächsten Jahren immer mehr in den Hintergrund treten. Dann ist es wundervoll, wenn ihr ein anderes Format genau dafür etabliert habt.
Ich weiß mit vier Kindern sehr gut, dass es echt eine logistische Herausforderung ist und es klappt mal mehr, mal weniger regelmäßig. Aber immer, wenn ich mit einem Kind zu einem verabredeten Date allein bin, geschieht die pure Magie. Ich lerne ein anderes Kind kennen, als das das sich mir im Alltag zeigt, und ich lerne eine andere Mama in mir kennen.
Ich bin überzeugt, dass die PaTo-Dates auch einen riesigen Wert haben und wenn ihr die Möglichkeit habt, beides zu organisieren, dann ist das ein riesiges Geschenk für euch alle als Familie!
Warum ist es so wichtig, dass es verabredet ist? Es gibt ja auch genug Zeiten, wo wir einfach so allein sind…
Es ist etwas Anderes, wenn ich weiß, diese Zeit gehört nur uns und ich kann mich darauf einstellen.
Natürlich ist es auch schön mal spontan allein zum Bäcker zu gehen oder einen Spaziergang zu machen, aber ich bin dann eben spontan aus meiner Welt gerissen und habe mich nicht darauf eingestellt jetzt vertraute Zweisamkeit mit Mama zu haben. Es kann durch die innere Vorbereitung von beiden eine ganz andere Tiefe entstehen, die aber ausdrücklich kein Ziel dieser Dates sein sollte.
Wenn es da allerdings etwas gibt, was ich gerne mit Mama in Ruhe besprechen möchte, dann weiß ich, da ist ein MaTo-Date in Sicht!
Ganz früher, als die Menschen noch mit der Natur verbunden gelebt haben, haben die Frauen gemeinsam losgelassen. Wenn der Mond im Schatten der Erde stand und die Nächte dunkel waren, dann haben sie sich gemeinsam mit den alten weisen Frauen, die ihren Zyklus schon hinter sich gelassen haben, in ein Zelt zurückgezogen. Sie durften sich in dieser Zeit vollständig von den anderen nicht menstruierenden Menschen im Stamm versorgen lassen und mussten nichts weiter tun. Die Frauen massierten sich während ihrer Menstruation gegenseitig, sangen gemeinsam, machten Musik, lauschten den Geschichten der Großmütter, schliefen gemeinsam und träumten. Weinten zusammen und lachten miteinander. Manche von ihnen hatten die Fähigkeit in die Zukunft zu träumen und so für den Stamm wichtige Informationen zu empfangen, die sie mit den Großmüttern teilten und dann auch den Männern berichteten.
Auch die Geburten fanden in diesen Zelten in weiblicher Gemeinschaft statt.
Die Kräuterkunde und damit auch die Heilkunst, war sehr stark mit den Frauen verbunden. Auch wenn es in manchen Stämmen Medizinmänner gab, war das doch eher die Ausnahme.
Für die Menschen außerhalb dieser „Roten Zelte“ war diese Phase normal und wertvoll.
Es war normal, dass die Frauen im Stamm unglaublich viel Kraft in die Versorgung des Stammes investierten und dann auch immer wieder ihre Ruhephasen in ihrem weiblichen Kreis brauchen, um auf diese Weise dafür zu sorgen, dass der Stamm gesund und geschützt bestehen konnte.
Wenn ein Mädchen langsam in die Zeit kam, in der sich ihr Mädchenkörper zur Frau entwickelte, durfte es den Frauen in ihrer Mondzeit (Menstruation) das Essen bringen und hatte so jedes Mal einen kleinen Einblick, was da im Zelt der Frauen passierte.
Die Neugierde und die Vorfreude auf ihre Zeit im Roten Zelt durfte langsam in ihr wachsen, und es fühlte sich für die meisten Mädchen wie eine große Ehre an, eines Tages ein Teil dieser Gemeinschaft und dieses kostbaren Geheimnisses zu werden.
Von den Kelten weiß man, dass die Mädchen am Tag ihrer Menarche, ihrer ersten Blutung, erst so richtig von den Frauen im Zelt empfangen wurde, wenn sie drei volle Tage und drei volle Nächte allein in die Natur verbracht haben. Ohne Essen und ohne einen Tropfen Wasser.
Das Mädchen war ausgiebig darauf vorbereitet und suchte sich den Ort, an dem es diese Zeit verbringen würde, sehr bewusst aus.
Sie waren überzeugt davon, dass die Menarche eine besondere Kraft für das Mädchen darstellt, die ihm ermöglicht tief in sein Wesen einzutauchen, um in diesen langen Nächten herauszufinden, was für eine Gabe es für diese Welt mitbrachte.
Was sich dem Menarche-Mädchen in diesen langen Nächten offenbarte, hatte eine tiefe Wahrheit, die ihm für ihr gesamtes Leben bewusst werden durfte. Seine Träume in dieser besonderen Situation, ohne Nahrung, allein in der Natur mit allen Gefahren und bei jedem Wetter, sind für das Mädchen und auch manchmal für den gesamten Stamm von großem Wert gewesen.
Nach den langen Nächten der Menarche kam das Mädchen nach Hause in das Zelt der Frauen, wurde mit Wasser versorgt, gebadet und mit wundervollen Ölen gesalbt, es wurde in ein entsprechendes Gewand gekleidet und durfte allen berichten, was es geträumt und erlebt hatte. Anschließend gab es ein festliches Essen und das Mädchen wurde in den Kreis der Frauen aufgenommen.
Ein wundervolles Buch, das das Leben dieser Zeit sehr gut beschreibt, ist „Boudica: Dreaming the Eagle“ von Manda Scott oder auch „Das rote Zelt“ von Anita Diamant.
Menstruation und Zyklus war ein nicht wegzudenkender Teil einer Kultur, die auch hier in Europa zu Hause war. Es war ein Rhythmus wie die Jahreszeiten, der wichtig für neues und gesundes Leben auf diesem Planeten war.
Für viele Kulturen war es sogar noch mehr als das: Es war das Tor zu neuem Leben.
Somit war die Frau das Bindeglied zwischen Leben und Tod. Nur durch ihren Körper kann wieder Leben entstehen. Nur durch ihren Körper wird das Leben genährt und kann stark werden und wachsen.
Es ist die grundlegendste Eigenschaft des weiblichen Körpers, etwas in sich aufzunehmen, es zu nähren, es zu verwandeln und wachsen zu lassen, um es dann, wenn es reif ist, wieder in die Welt zu entlassen.
Dieser Kreislauf beginnt an dem Tag, an dem der erste rote Tropfen unsere Vagina verlässt.
In dem wir zum ersten Mal in dieser Deutlichkeit sehen, dass diese Kraft auch in unserem Körper lebt.
Dieser Moment öffnet all unsere Sinne und ist zutiefst einprägsam für unsere rote, fruchtbare Zeit in dieser Welt, als die Frau, die wir sind und sein können.
Beide Seelen in einer Brust
In den Mädchen unserer Zeit leben beide Anteile unserer weiblichen Geschichte:
Der Zauber und die unendliche Kraft ihres Körpers, die erwacht mit der aktiven Arbeit unserer Gebärmutter. Eine Verbundenheit mit etwas zutiefst Heilem, das sich in so vielen Rhythmen unserer Natur widerspiegelt und ihr damit zeigt, dass sie dazu gehört.
Und auch die gelernte Scham und der Schmerz der „jüngeren“ Geschichte, die epigenetisch ihre Spuren in ihrem Unbewussten hinterlassen hat und ihre ureigene weibliche Natur noch in dieser heutigen Zeit beeinflussen kann.
Diese beiden unbewussten Welten wirken in ihr, in der Zeit, in der sich ihr Mädchenkörper langsam zur Frau entwickelt, und in der ihr bewusster Geist zwischen Unbehagen und Sorge davor zu einer zauberhaften Vorfreude und dem sicheren Gefühl, diesen kraftvollen und großen Schritt machen zu wollen in und her schwingt.
Ich bin der festen Überzeugung, dass jedes Mädchen sich zutiefst wünscht, in ihrem wundervollen Körper eine Party aus Genuss, Freude und tiefer Selbstsicherheit feiern zu können, während viele Mädchen noch immer Angst haben, dass mit dem ersten Blutstropfen genau diese Party langsam aus ihrem Leben verschwindet.
Ich glaube daran, dass jedes Mädchen auf dieser Welt verdient hat, dass wir diese Befürchtungen langsam aber sicher löschen, sodass die Vorfreude überhand gewinnt!
Was heißt das denn ganz konkret für uns als Eltern eines Mädchens?
Natürlich wollen wir unseren Mädchen nicht aus vollster Kehle und mit allen Details die Horror-Geschichten aus der Vergangenheit ausbreiten, und wir wollen ihnen vielleicht auch nicht vorschwärmen, was für eine göttliche Kraft in ihnen lebt und dass sie in die Zukunft schauen können, wenn sie sich nur tief genug mit sich selber verbinden.
Es ist ja auch etwas schwierig, diese alte Realität wieder herzustellen, denn wir leben in einer weitreichend industrialisierten Welt, in der die Orte schwer zu finden sind, in denen es kein künstliches Licht gibt und die Frauen gemeinsam menstruieren und gleichzeitig die Uni besuchen, um Grafik Design oder Betriebswirtschaft zu studieren.
Wir wollen keine Traumschlösser bauen für unsere Mädchen, vielleicht weil wir auch Angst haben sie mit zu hohen Erwartungen in ihre zyklische Zeit zu entlassen.
Aber was wir erst recht nicht wollen, und da sind wir uns glaube ich sehr einig, sonst würdest du dieses Buch nicht lesen: Wir wollen nicht, dass sie mit dieser alten Scham und mit diesem alten Schmerz die nächsten Jahrzehnte zum Opfer ihres Körpers werden. Wir wollen nicht, dass sie all ihre Fragen und all ihre Herausforderungen mit sich allein ausmachen und sich am Ende heimlich die Pille beim Frauenarzt verschreiben lassen, um dem ganzen „Blödsinn“ zu entfliehen.
Also vielleicht doch lieber einen schönen Ausblich für sie kreieren für den sich ihre Veränderung lohnen wird?
Wir brauchen einen neuen Weg.
Einen Weg für unsere wundervollen Mädchen, die mit ihrer ganz eigenen Kraft, mit all ihren großartigen Ideen und Träumen unsere neue Welt weiter erschaffen wollen. Die sich jetzt schon in manchen Bereichen viel besser auskennen als wir und die in dieser heutigen Zeit zu Hause sind.
Sie sind genau jetzt zur richtigen Zeit geboren und genau jetzt für genau diese Zeit auf diese Welt gekommen. Sie werden genau jetzt in ihrer Kraft gebraucht!
Ich glaube fest daran, dass wir diese neue, viel angemessenere Begleitung für unsere Mädchen nur leisten können, wenn wir selbst bereit sind vieles Neues über unseren eigenen Zyklus zu lernen und uns diesem tief weiblichen Körperprozess auf eine zeitgemäße Weise neu zu öffnen.
Wir als ihre Mamas sind von der Brisanz dieser Zeit auf unserer Erde aufgefordert neu mit unserer weiblichen Kraft in Verbindung zu gehen. Wir haben in den letzten Jahrzehnten sehr um unseren Platz als Frauen gekämpft. Jetzt geht es darum ihn auch mit unserer vollen Größe auszufüllen!